WANDERAUSSTELLUNG
Wanderausstellung „Generationen verbinden“ – Erinnerungen, die Brücken schlagen
Die Wanderausstellung „Generationen verbinden“ lädt dazu ein, deutsch-deutsche Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu entdecken – und miteinander ins Gespräch zu kommen.
Ob in Potsdam, Köln, Hamburg oder in kleineren Städten wie Burgrieden, Zittau oder Görlitz: Die Ausstellung bringt Geschichte in Bewegung – im wahrsten Sinne des Wortes. In den Jahren 2025 bis 2027 wird sie an rund 13 Orten in Deutschland gezeigt, oft parallel und jeweils über mehrere Wochen hinweg.
Im Mittelpunkt stehen Videoinstallationen, die auf lebensgeschichtlichen Interviews mit Menschen beruhen, die in Ost- und Westdeutschland aufgewachsen sind. Ihre Alltagsgeschichten öffnen neue Zugänge zu unserer gemeinsamen Vergangenheit – jenseits von Vorurteilen und Bewertungen. Die Ausstellung ermöglicht reale Begegnung im öffentlichen Raum, für Jugendliche ebenso wie für Erwachsene, und schafft Räume für Dialog, Empathie und Perspektivwechsel.
Vier Themen, vier Blickwinkel
Die Wanderausstellung umfasst vier eigenständige Videoinstallationen, die jeweils einen besonderen Aspekt der deutsch-deutschen Geschichte beleuchten:
1. „Generation 1975 – Mit 14 ins neue Deutschland“
Wie erlebten Jugendliche das Jahr 1989?
Menschen aus Baden-Württemberg, Brandenburg, Ost- und West-Berlin erzählen, wie sie den Umbruch zwischen geteiltem und wiedervereinigtem Deutschland wahrgenommen haben. Während im Osten alles anders wurde, blieb für viele Jugendliche im Westen das Leben nahezu unverändert.
2. „Generation Mauerbau – Geteilte Erinnerungen?“
Diese Installation zeigt die Perspektiven jener, die 1961 geboren wurden – in einer Zeit, in der die Mauer Familien, Freundschaften und Lebenswege trennte. Als junge Erwachsene im Jahr 1989 erlebten sie die Wiedervereinigung inmitten von Verantwortung für Beruf und Familie – mit völlig unterschiedlichen Folgen in Ost und West.
3. „Nie eine Krise erlebt? – Krisenerfahrungen in Ost und West“
Was bedeutet „Krise“ – damals und heute?
In dieser Videoinstallation berichten Menschen beider Generationen über persönliche, gesellschaftliche und politische Umbrüche. Die Interviews, geführt vor und nach der Corona-Pandemie, zeigen eindrucksvoll, wie unterschiedlich Krisen wahrgenommen und verarbeitet werden.
4. „Eine Sache der Deutschen? – Wen betrifft die Geschichte der Wiedervereinigung?“
Hier kommen Menschen mit Migrationsgeschichte zu Wort – ehemalige Vertragsarbeiter:innen, Kinder von Gastarbeiter:innen, aber auch Deutsche, die sich an neue Nachbarn gewöhnen mussten. Der Film öffnet den Blick für bisher wenig beachtete Perspektiven auf die Wiedervereinigung und das Zusammenleben im vereinten Deutschland.
Begegnung, Bildung, Austausch
Die Ausstellung lädt zum Zuhören, Nachdenken und Mitreden ein. Sie eröffnet neue Wege der historisch-politischen Bildung, indem sie Alltagsgeschichten als Brücke zwischen Generationen und Regionen nutzt.
Didaktische Materialien und Unterrichtsideen stehen über das Generationenportal des Landesbildungsservers Baden-Württemberg zur Verfügung – damit Lehrkräfte und Gruppenbesucher:innen ihre Eindrücke vertiefen können.
Ein gemeinsames Projekt
Die Wanderausstellung „Generationen verbinden“ ist ein Projekt der Universität Tübingen in Zusammenarbeit mit der KRRO GbR, dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg, der Stiftung Berliner Mauer, dem Archiv Deutsches Gedächtnis und weiteren Partnern.
Gefördert wird sie von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur im Land Brandenburg sowie der Dr. K. H. Eberle Stiftung.
Was uns verbindet
35 Jahre nach dem Beitritt der DDR zur Bundesrepublik bleibt die Auseinandersetzung mit der geteilten und wiedervereinigten Geschichte aktueller denn je.
Mit der Wanderausstellung „Generationen verbinden“ möchten wir Erinnerungen sichtbar machen, die Brücken schlagen – zwischen Ost und West, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen den Generationen.